LA CANCIÓN DE LA TIERRA

(Das Lied von der Erde)

 

Das Trinklied von Jammer der Erde                                 
(Nach Li-Tai-Po)

Schon winkt der Wein im goldnen Pokale,
Doch trinkt noch nicht, 
erst sing ich euch ein Lied!
Das Lied vom Kummer 
soll auflachend in die Seele euch klingen.
Wenn der Kummer naht, 
liegen wüst die Gärten der Seele,
Welkt hin und stirbt die Freude, der Gesang
Dunkel ist das Leben, ist der Tod.

Herr dieses Hauses!
Dein Keller birgt die Fülle 
des goldenen Weins!
Hier, diese Laute nenn ich mein!
Die Laute schlagen und die Gläser leeren,
Das sind die Dinge, die zusammenpassen!
Ein voller Becher Weins zur rechten Zeit
Ist mehr wert als alle Reiche dieser Erde!
Dunkel ist das Leben, ist der Tod.

Das Firmament blaut ewig, und die Erde
Wird lange fest stehn 
und aufblüh'n im Lenz.
Du aber, Mensch, wie lange lebst denn du?
Nicht hundert Jahre darfst du dich ergötzen
An all dem morschen Tande dieser Erde!

Seht dort hinab! 
Im Mondschein auf den Gräbern
Hockt eine wild-gespenstische Gestalt -
Ein Aff' ist's! Hört ihr, wie sein Heulen
Hinausgellt in den süßen Duft des Lebens!

Jetzt nehmt den Wein! 
Jetzt ist es Zeit, Genossen!
Leert eure goldnen Becher zu Grund!
Dunkel ist das Leben, ist der Tod.


Der Einsame im Herbst
(Nach Tchang-Tsi)

Herbstnebel wallen bläulich überm See;
Vom Reif bezogen stehen alle Gräser;
Man meint, 
ein Künstler habe Staub von Jade.
Über die feinen Blüten ausgestreut.

Der süße Duft der Blumen ist verflogen;
Ein kalter Wind beugt ihre Stengel nieder.
Bald werden die verwelkten, 
goldnen Blätter
Der Lotosblüten auf dem Wasser zieh'n.

Mein Herz ist müde. 
Meine kleine Lampe
Erlosch mit Knistern,
es gemahnt mich an den Schlaf.
Ich komm zu dir, traute Ruhestätte!
Ja, gib mir Ruh, ich hab Erquickung not!

Ich weine viel in meinen Einsamkeiten;
Der Herbst in meinem Herzen 
währt zu lange;
Sonne der Liebe, 
willst du nie mehr scheinen,
Um meine bittern Tränen 
mild aufzutrocknen?


Von der Jugend
(Nach Li-Tai-Po)

Mitten in dem kleinen Teiche
Steht ein Pavillon aus grünem
Und aus weißem Porzellan.

Wie der Rücken eines Tigers
Wölbt die Brücke sich aus Jade
Zu dem Pavillon hinüber.

In dem Häuschen sitzen Freunde,
Schön gekleidet, trinken, plaudern;
Manche schreiben Verse nieder.

Ihre seid'nen Ärmel gleiten
Rückwärts, ihre seid'nen Mützen
Hocken lustig tief im Nacken.

Auf des kleinen Teiches stiller
Wasserfläche zeigt sich alles
Wunderlich im Spiegelbilde:

Alles auf dem Kopfe stehend
Im dem Pavillon aus grünem
Und aus weißen Porzellan.

Wie ein Halbmond steht die Brücke,
Umgekehrt der Bogen. Freunde,
Schön gekleidet, trinken, plaudern.


Von der Schönheit
(Nach Li-Tai-Po)

Junge Mädchen pflücken Blumen,
Pflücken Lotosblumen an dem Uferrande.
Zwischen Büschen und Blättern sitzen sie,
Sammeln Blüten in den Schoß und rufen
Sich einander Neckereien zu.

Goldne Sonne webt um die Gestalten, 
Spiegelt sie im blanken Wasser wider.
Sonne spiegelt ihre schlanken Glieder,
Ihre süßen Augen wider.
Und der Zephir hebt mit Schmeichelkosen
Das Gewebe ihrer Ärmel auf, 
führt den Zauber
Ihrer Wohlgerüche durch die Luft.

O sieh, was tummeln 
sich für schöne Knaben
Dort an dem Uferrand auf mut'gen Rossen?
Weithin glänzend wie die Sonnenstrahlen 
Schon zwischen dem Geäst 
der grünen Weiden
Trabt das jungfrische Volk einher!

Das Roß des einen wiehert fröhlich auf
Und scheut und saust dahin,
Über Blumen, Gräser wanken hin die Hufe,
Sie zerstampfen jäh im Sturm 
die hingesunk'nen Blüten,
Hei! Wie flattern im Taumel seine Mähnen,
Dampfen heiß die Nüstern!

Goldne Sonne webt um die Gestalten,
Spiegelt sie im blanken Wasser wider.
Und die schönste von den Jungfrau'n sendet
Lange Blicke ihm der Sehnsucht nach.
Ihre stolze Haltung ist nur Verstellung:
In dem Funkeln ihrer großen Augen,
In dem Dunkel ihres heißen Blicks
Schwingt klagend noch die Erregung 
ihres Herzens nach.


Der Trunkene in Frühling
(Nach Li-Tao-Po)

Wenn nur ein Traum das Leben ist,
Warum denn Müh und Plag?
Ich trinke, bis ich nicht mehr kann,
Den ganzen lieben Tag!

Und wenn ich nicht mehr trinken kann,
Weil Kehl' und Seele voll,
So tauml' ich bis zu meiner Tür
Und schlafe wundervoll!

Was hör ich beim Erwachen? Horch!
Ein Vogel singt im Baum.
Ich frag ihn, ob schon Frühling sei,
Mir ist als wie im Traum.

Der Vogel zwitschert: Ja! 
Der Lenz ist da, sei kommen über Nacht!
Aus tiefstem Schauen lauscht ich auf,
Der Vogel singt und lacht!

Ich fülle mir den Becher neu
Und leer ihn bis zum Grund
Und singe, bis der Mond erglänzt
Am schwarzen Firmament!

Und wenn ich nicht mehr singen kann,
So schlaf ich wieder ein,
Was geht mich denn der Frühling an?
Laßt mich betrunken sein!


Der Abschied
(Nach Mong-Kao-Yen und Wang-Wei)

Die Sonne scheidet hinter dem Gebirge.
In alle Täler steigt der Abend nieder
Mit seinen Schatten, die voll Kühlung sind.
O sieh! Wie eine Silberbarke schwebt
Der Mond am blauen Himmelssee herauf.
Ich spüre eines feinen Windes Wehn
Hinter den dunklen Fichten!

Der Bach singt voller Wohllaut
durch das Dunkel.
Die Blumen blassen im Dämmerschein.
Die Erde atmet voll von Ruh und Schlaf.
Alle Sehnsucht will nun träumen,
Die müde Menschen gehn heimwärts,
Um im Schlaf vergess'nes Glück
Und Jugend neu zu lernen!
Die Vögel hocken still in ihren Zweigen.
Die Welt schläft ein

Es wehet kühl im Schatten meiner Fichten.
Ich stehe hier und harre meines Freundes;
Ich harre sein zum letzten Lebewohl.
Ich sehne mich, o Freund, an deiner Seite
Die Schönheit dieses Abends zu genießen.
Wo bleibst du? 
Du läßt mich lang allein!
Ich wandle auf und nieder mit meiner Laute
Auf Wegen, 
die von weichem Grase schwellen.
O Schönheit!
O ewigen Liebens, Lebens trunk'ne Welt!

Er stieg vom Pferd und reichte ihm 
Den Trunk des Abschieds dar. 
Es fragte ihn, wohin er führe 
Und auch warum es müßte sein.
Er sprach, seine Stimme war umflort:
Du, mein Freund,
Mir war auf dieser Welt 
das Glück nicht hold!
Wohin ich geh'? 
Ich geh', ich wandre in die Berge.
Ich suche Ruhe für mein einsam Herz.
Ich wandle nach der Heimat, meiner Stätte!
Ich werde niemals in die Ferne schweifen.
Still ist mein Herz und harret seiner Stunde!
Die liebe Erde allüberall 
Blüht auf im Lenz und grünt aufs neu!
Allüberall und ewig blauen 
licht die Fernen!
Ewig... ewig...



Canto báquico del dolor de la tierra
(Según Li-Tai-Po)

El vino brilla en las copas de oro,
pero no bebáis todavía,
¡escuchad mi canto!
El canto de la pena sonará
en vuestras almas como una risa.
Cuando llega la pena, 
el jardín del alma se torna yermo,
se apagan alegría y cantos.
Sombría es la vida y la muerte.

¡Señor de esta casa!
¡Tu bodega rebosa de vinos dorados!
¡He aquí el laúd, ahora es mío!
Tocar el laúd y vaciar las copas,
¡son cosas que se complementan!
¡Una copa de vino en su momento
es más preciada
que todos los reinos de la tierra!
Sombría es la vida y la muerte.

El firmamento será siempre azul
y la Tierra reverdecerá en primavera.
Pero tú, hombre, ¿cuánto vivirás?
¡No tienes ni un siglo para gozar 
de todas las vanidades putrefactas 
de esta Tierra!

¡Mirad allá! En el claro de luna, 
sobre las tumbas, una figura
agachada, salvaje y espectral.
¡Es un mono! ¡Oid cómo su gemido
se funde en el dulce aroma de la vida!

¡Ahora el vino!
¡Es el momento amigos!
¡Vaciad las copas áureas hasta el fin!
Sombría es la vida y la muerte.


El solitario en otoño
(Según Tchang-Tsi)

La bruma otoñal azulea en el lago;
la gélida escarcha del amanecer
cubre la hierba;
como si un artista hubiera rociado 
con polvo de jade las delicadas flores.

El dulce aroma de las flores se disipa;
y un viento helado vence sus tallos.
Pronto marchitos,
los dorados pétalos del loto 
flotarán sobre el agua.

Mi corazón esta cansado. 
Mi candil que se apagó 
en un último suspiro, 
me lleva al sueño.
¡Me dirijo hacia ti, amada morada!
¡Sí, dame la paz que tanto necesito!

¡Lloro tanto en mi soledad!
El otoño en mi corazón
dura demasiado.
Sol de amor,
¿no brillarás nunca más,
para secar dulcemente
mis lágrimas amargas?


De la juventud
(Según Li-Tai-Po)

En medio del pequeño estanque
hay un pabellón 
de verde y blanca porcelana.

Como el dorso de un tigre
se comba el puente de jade
hacia el pabellón.

En la casita unos amigos sentados
bien vestidos, beben y charlan...
algunos escriben versos.

Sus mangas y gorros de seda
se deslizan hacia atrás
cayendo alegremente sobre la nuca.

En la superficie silenciosa
del pequeño estanque todo se refleja
maravillosamente como en un espejo:

Todo está cabeza abajo
en el pabellón 
de verde y blanca porcelana.

El puente semeja una media luna,
con su arco invertido. Unos amigos,
bien vestidos, beben y charlan.


De la belleza
(Según Li-Tai-Po)

Unas muchachas recogen flores
de loto en la orilla del río.
Sentadas entre matorrales y follaje,
recogen flores en su seno
e intercambian bromas.

El sol dorado brilla sobre sus cuerpos
y los refleja en el agua clara.
El sol refleja sus delicados miembros,
sus dulces ojos.
Y el céfiro hincha con su caricia 
la tela de sus mangas, 
llevando la magia
de su perfume por el aire.

¡Oh, mirad! ¿Quiénes son 
aquellos bellos muchachos 
que allá en la orilla
montan sus corceles?
¡Resplandeciendo como rayos de sol
entre las ramas de sauces verdes
cabalgan los jóvenes gallardos!

Uno de los caballos relincha alegre
y duda y vuela,
sobre flores y hierba pasan los cascos,
como una tempestad
pisando los pétalos caídos.
¡Ah, cómo ondulan sus crines
y humean sus ollares!

El sol dorado brilla sobre sus cuerpos
y los refleja en el agua clara.
Y la más bella entre las muchachas
le sigue con una mirada de deseo.
Su orgullo no es más que fachada:
en la chispa de sus grandes ojos,
en la oscuridad de su ardiente mirada,
vibra aún la quejosa agitación 
de su corazón.


El borracho en primavera
(Según Li-Tao-Po)

Si la vida no es más que sueño,
¿por qué tanta fatiga y pena?
¡Bebo a más no poder
el día entero!

Y cuando no puedo más,
cuerpo y alma colmados,
voy vacilando hasta mi puerta
¡y duermo maravillosamente!

¿Qué es lo que oigo despertar? ¡Oid!
Un pájaro canta en el árbol.
Le pregunto si ha llegado ya 
la primavera, me parece un sueño.

¡El pájaro gorjea, sí! 
¡La primavera llegó durante la noche!
Lo escucho con gran atención,
¡el pájaro canta y ríe!

Vuelvo a llenar mi vaso
y lo apuro hasta la última gota
y canto hasta que la luna resplandece
en el negro firmamento.

Y cuando ya no puedo cantar 
vuelvo a dormir.
¿Qué tengo que ver con la primavera?
¡Dejadme estar ebrio!


El adiós
(Según Mong-Kao-Yen y Wang-Wei)

El sol desaparece tras las montañas,
en cada valle cae la tarde
con sus sombras llenas de frescor.
¡Oh mirad! Como un barco de plata
flota la luna en el mar azul del cielo.
¡Siento el soplo de una sutil brisa
detrás de los pinos sombríos!

El arroyo canta armonioso 
en la oscuridad.
En el crepúsculo las flores palidecen.
La tierra respira el silencio y el sueño.
Todos los deseos aspiran al sueño,
los hombres cansados vuelven a casa,
para volver a aprender 
en la felicidad y juventud olvidadas.
Los pájaros se acurrucan en las ramas.
El mundo se duerme

Sopla viento a la sombra de los pinos.
Estoy aquí a la espera de mis amigos;
les espero para un último adiós.
Deseo gozar a tu lado, amigo,
de la belleza de esta tarde. 
¿Dónde estás? 
¡Me dejas tanto tiempo solo!
Vago de una parte a otra con mi laúd,
por los caminos plenos 
de tierna hierba. ¡Oh belleza!
¡Oh mundo ebrio 
de eterno amor y vida!

Bajó del caballo 
y le dio la copa del adiós. 
Le preguntó adónde iba 
y por qué había de ser así.
Habló, tenía la voz velada:
Amigo mío, en esta tierra,
¡la suerte no me fue favorable!
¿Adónde voy? 
Vago por los montes.
Mi corazón solitario busca la paz.
¡Vuelvo hacia mi patria, mi morada!
No habrá más horizontes lejanos.
Mi corazón tranquilo espera su hora.
¡De nuevo la tierra amada 
florece y reverdece
por todas partes en primavera,
¡Por todas partes y eternamente
brillan luces azules en el horizonte!
Eternamente... eternamente...



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David Magaz Martínez 2000